Ungarisches Tiefland

Ungarisches Tiefland
Ụngarisches Tiefland,
 
junge, zum Teil lössbedeckte, schwachwellige Aufschüttungsebene innerhalb des Karpatenbogens, durch das Ungarische Mittelgebirge in das Kleine Ungarische Tiefland im Nordwesten und das Große Ungarische Tiefland im Osten und Süden gegliedert.
 
Das Kleine Ungarische Tiefland (ungarisch Kisalföld), durchschnittlich 125 m über dem Meeresspiegel, das von der Donau und ihren Zuflüssen Raab, Waag und Neutra in breiten, vielfach versumpften Flussniederungen durchflossen wird, erstreckt sich über 15 000 km2 östlich der Alpenausläufer und südlich der Westkarpaten. Etwa 7 000 km2 liegen in Ungarn, der übrige Teil im Wesentlichen im Südwesten der Slowakischen Republik (Südslowakische Ebene); ein kleines Gebiet reicht nach Österreich (nördliches Burgenland), wo im Bereich des Neusiedler Sees die tiefste Stelle erreicht wird. Seine versumpften Böden wurden melioriert (Anbau von Weizen und Gerste, Grünlandnutzung durch Rinderzucht).
 
Das von Donau und Theiß mit ausgedehnten Überschwemmungsebenen durchflossene Große Ungarische Tiefland (Nordungarisches Tiefland, ungarisch Alföld) mit einer Ausdehnung von 100 000 km2 nimmt den Süden, den Osten und das Zentrum Ungarns ein (47 000 km2), randliche Teile liegen in Serbien (Wojwodina), Rumänien (Criçana), in der Ukraine (Transkarpatien) und in der Slowakischen Republik (Ondava-Ebene). Es fällt, in viele Einzellandschaften unterteilt, von 183 m über dem Meeresspiegel im Nordosten auf etwa 75 m über dem Meeresspiegel im Süden ab. Weite Teile sind von pleistozänen Flugsandfeldern und Lössablagerungen, über denen sich fruchtbare Schwarzerdeböden entwickelten, bedeckt. Meist sandbedeckt ist das Donau-Theiß-Zwischenstromland (Wanderdünen). Die ursprüngliche Vegetation (Steppenwälder und Federgrassteppen, durchsetzt von Auwäldern und Sümpfen) ist nur noch stellenweise vorhanden. Die erst in der Neuzeit entstandene Puszta verschwand durch die landwirtschaftliche Nutzung weitgehend: Anbau von Weizen, Mais, Roggen, in den Überschwemmungsgebieten auch Reis, ferner Kartoffeln, Zuckerrüben, Tomaten, Paprika, Melonen und Tabak; auf den Flugsandflächen Obst- und Weinbau (rd. 100 000 ha Rebland); Schweine-, Schaf-, Pferde- und Rinderzucht sowie Geflügelhaltung. Um Szeged, Szolnok und Debrecen wurden Erdöl- und Erdgasvorkommen erschlossen.

Universal-Lexikon. 2012.

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